Alte und neue Fridinger Hausinschriften
Auch am Gebäude Schloßgasse 9 (Melchior Benz) befanden sich nach Aussagen alter Leute früher einige Wandgemälde. Es soll sich dabei um verschiedene Jagddarstellungen gehandelt haben. Das Haus stand früher innerhalb des ummauerten Schloßbereiches und soll das ehemalige Forsthaus der Freiherren von Ifflinger-Granegg gewesen sein. Etwa um das Jahr 1900 sei das Gebäude umgebaut und aufgestockt worden. Im Zuge dieser Arbeiten habe man damals auch die Gemälde abgeschlagen.
An der Südfassade des Gebäudes Zehntscheuergasse 7 (Rosa Mayer, Josef Huber) war ebenfalls bis hinein in das beginnende 20. Jahrhundert eine Hausinschrift angebracht. Sie lautete:
Hieronymus Maier und Eva Mattessin Wüttib
Jesus Maria und Josef 1717
Daneben war das Fridinger Stadtwappen aufgemalt. Hieronymus Maier, geboren im Jahr 1696, und seine verwitwete Mutter Eva Mattes, gebürtig aus Kolbingen, verstorben 1720 in Fridingen, dürften dieses Gebäude hinter dem alten Pfarrhaus demnach im Jahr 1717 übernommen oder möglicherweise auch neu gebaut haben. Eva Mattes heiratete 1680 den Fridinger Johannes Maier, der ab 1692 Fridinger Stadtschultheiß war.
Diese Maier waren eine bedeutende Familie in Fridingen und sicher keine armen Leute. Dafür spricht auch die Eheschliessung von Hieronymus Maier. Er heiratete standesgemäß am 8. Juni 1721 Veronika Pfaff aus Villingen, eine Nichte des damaligen Stadtpfarrers und Dekans Josef Anton Pfaff, der von 1705 bis 1751 in Fridingen wirkte.
An der westlichen Giebelseite des Gasthauses “Löwen” stand früher “Marx Schiele und Sybilla Reizner 1749". Dieser Marx (=Markus) Schiele, lebte von 1693 bis 1754 und heiratete als gelernter Biersieder 1716 in den “Löwen” ein, der bis dahin von der Familie Hamma geführt wurde. Seine erste Frau Agatha Hamma, geboren 1694, starb schon im Juli 1723, im November 1723 heiratete er Sybilla Reizner (1704-1755). Im Jahr 1749 führte er größere Umbauarbeiten durch, daran erinnerte die Jahreszahl am Giebel. Vermutlich seit dieser Zeit hatte der “Löwen” das Schankrecht auf beiden Stockwerken.
In der 1973 abgebrochenen Fridinger Stadtmühle an der Bära stand rechts in der Mühle vor dem Aufzug der Spruch:
“Ehrlichkeit ist heilge Pflicht,
Die verletzt der Müller nicht”.