Mit einem im wahrsten Sinne des Wortes historischen Besuch wurde Fridingen dieser Tage überrascht. Adolfo Carlos Augusto von Ifflinger-Granegg, ein Nachkomme des alten Grafengeschlechtes der Ifflinger-Granegg, die jahrhunderte lang in Fridingen lebten, beehrte die Stadt seiner Vorfahren mit einem überraschenden Besuch.
Hauptamtsleiter Ingo Stegmaier freute sich sichtlich, Adolfo Carlos Augusto von Ifflinger-Granegg und seine Frau Silvina Paz, die in Rosario in Argentinien leben, in der Donaustadt zu begrüßen und sie durch die Stadt zu führen. Der erste Gang der Gäste galt dem „Scharfeck“, wo jetzt ein Museum an Hans Bucher erinnert, den der Ifflinger-Nachkomme bereits bei seinem ersten Besuch in Fridingen im Jahr 1981 kennen- und schätzen gelernt hatte. Eingehend wurden die Räume und Bilder besichtigt, die viele Informationen zur Fridinger Geschichte enthalten.
Dann führte der Fridinger Heimatkreisvorsitzende Wolfgang Wirth die sehr an ihrer Familiengeschichte interessierten Gäste durch das Heimatmuseum im Schloss, das die Familie Ifflinger von Granegg von 1537 bis 1793 im Besitz hatte. Das Schloss beherbergt auch die wertvolle Grabplatte von Georg Anton Ifflinger von Granegg aus dem Jahr 1745, mit dem Ifflingerschen Familienwappen, der fünfblättrigen Lindenstaude, die die Gäste sichtlich beeindruckte. Anhand der Modelle und Schautafeln in der Hohenbergstube wurde die Geschichte der Familie Ifflinger-Granegg verdeutlicht.
Am 30. April 1537 belehnte König Ferdinand den Hieronymus von Ifflinger mit dem Fridinger Burglehen, das dann über 250 Jahre in den Händen der Familie blieb. Karl Alexander von Ifflinger-Granegg, 1735 in Fridingen geboren, verkaufte das Schloss 1793 und erwarb den Freisitz Glarisegg am Untersee im Kanton Thurgau, seine Nachkommen lebten auf Schloss Gaienhofen, das Adolf Wunibald von Ifflinger-Granegg 1864 verkaufte. Zuerst übersiedelte er mit seiner Familie nach Stuttgart, Ende 1877 zog er mit seinen Söhnen Carl und August Alexander nach Argentinien, wo er 1880 starb.
Wie Adolfo Carlos Augusto von Ifflinger-Granegg, der sehr gut deutsch spricht, den Fridingern erklärte, hat sein Großvater im Jahr 1891 in Argentinien eine Stadt mit dem Namen „Ifflinger“ gegründet, die heute 12.000 Einwohner zählt. Seine beiden Söhne, Maximiliano und Alejandro lernen fleißig deutsch, um später ebenfalls einmal die Heimat ihrer Vorfahren kennen zu lernen. Er zeigte sich sehr erfreut über den freundlichen Empfang und darüber, dass die Erinnerung an seine Vorfahren in Fridingen so liebevoll gepflegt werde. Spontan überreichte Adolfo Carlos Augusto von Ifflinger-Granegg Hauptamtsleiter Ingo Stegmaier eine Spende für das Heimatmuseum.
Im Fridinger Heimatmuseum im Schloss, von links: Wolfgang Wirth, Freiherr Adolfo Carlos Augusto von Ifflinger-Granegg und seine Frau Silvina Paz.