Der Landespolizeiposten Fridingen
Der Bürodienst erforderte schon damals viel Zeit. Alle diese anfallenden Dienstgeschäfte und die Dienststreifen mußte ich zunächst mit dem Fahrrad oder eben zu Fuß durchführen. Nach einiger Zeit bekam ich ein Dienstkraftrad und später einen Dienstwagen. Das Kraftrad kam dann zur Dienststelle nach Tuttlingen zurück. In dieser Anfangszeit mußte auch der Ortsarrest, der damals im ersten Stock des Ifflinger Schlosses untergebracht war, ausbruchsicher umgestaltet werden. Schreiner Alois Karl und ich waren darin kurioserweise die ersten Gefangenen. Auch der "Zigeuner-Sepp", an den sich sicher viele noch lebhaft erinnern können, hat hier häufiger Alogiert. Im Jahr 1957 wählten die Fridinger einen neuen Bürgermeister. Ihre Wahl fiel auf Hubert Schiebel, der leider im vergangenen Jahr nach längerer Krankheit verstorben ist. Ich suchte in dieser Zeit eine größere Wohnung, da auch meine Familie größer geworden war, und sprach deshalb auf dem Rathaus vor. Auf meine Anfrage sagte mir Herr Schiebel, daß die Lehrerwohnung im Rathaus, in der seinerzeit Rektor Josef Hagel wohnte, bald frei würde und schon für uns bestimmt sei. Der Umzug in diese Wohnung erfolgte 1958, der Polizeiposten wurde ebenfalls in die neue Wohnung verlegt. Es gefiel uns in Fridingen sehr gut, und wir hatten eigentlich die Absicht, in Fridingen zu bleiben. Dann aber kam die Kreisreform. In diesem Zusammenhang wurden die Polizei-Einzelposten aufgelöst; darunter fiel auch Fridingen. Da in Mühlheim schon immer ein Polizeiposten war, wurde dieser belassen und mit mehr Beamten verstärkt, die dann auch den Dienstbezirk Fridingen übernahmen. Die Auflösung des Landespolizeipostens Fridingen erfolgte zum 1. März 1973.