Heimatgeschichte
Heimatgeschichte
Heimatgeschichte ist oftmals viel lebendiger als die so genannte „Große Geschichte“, denn sie ist wesentlich näher mit der eigenen Lebenswelt verbunden. Das Typische und Unverwechselbare einer Gemeinde erwächst aus vielen Einflüssen. Historische und wirtschaftliche Entwicklungen spielen ebenso eine Rolle wie Traditionen, Sprache und Landschaft. Dies zeigt die Heimatgeschichtsforschung auf.
Die Fridinger Geschichte reicht weit zurück. Das Heimatmuseum beherbergt nicht nur bedeutende vor- und frühgeschichtliche Funde, sondern auch Exponate zur Kulturgeschichte, Kunst und Wirtschaftsgeschichte verschiedener Epochen neben Zeugnissen zur Ortsgeschichte und zu der Stadtentwicklung.
Der erste „Heimatforscher“, der unsere Fridinger Heimatgeschichte gezielt erforschte und darstellte war Kammerer Bernhard Ruess, Stadtpfarrer in Fridingen von 1899 bis 1924. Schon an seinen früheren Wirkungsorten war er ein begeisterter und kompetenter Forscher und hat etliche Aufsätze verfasst und veröffentlicht. Auch das Fridinger Geschichtsfeld ließ er nicht unbeackert und hat seine Erkenntnisse schon bald in Vorträgen und Zeitungsartikeln weitergegeben.
Aus seinem reichen schriftlichen Nachlass haben seine Schwestern 1936 das erste Fridinger Geschichtsbuch: „Blätter aus der Geschichte von Fridingen im oberen Donautale – Gesammelte Aufsätze von Bernhard Rueß, weiland Stadtpfarrer in Fridingen“ herausgegeben. Dieses Buch verkörpert genau das, was wir uns 1993 bei der Gründung unseres Arbeitskreises „Fridinger Geschichte“ vorgenommen haben. Deshalb haben wir daraus für unsere 1995 begonnene Schriftenreihe den Namen „Gesammelte Aufsätze zur Fridinger Geschichte“ abgeleitet und hoffen, dem hohen Anspruch und dem Andenken von Kammerer Rueß gerecht zu werden.
Erste Quelle für unsere Forschungen sind natürlich die örtlichen Archive. Das Stadtarchiv, das seit 1983 vom Kreisarchiv erschlossen und betreut wird und das Pfarrarchiv, das Wolfgang Wirth ab 1986 komplett inventarisiert hat. Weitere wichtige Akten zur Fridinger Geschichte sind z.B. im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, in den Staatsarchiven Sigmaringen, Ludwigsburg und Karlsruhe, im Tiroler Landesarchiv in Innsbruck, in den Diözesanarchiven Rottenburg und Freiburg etc. zu finden.
Aber nicht nur die Auswertung schriftlicher Quellen ist uns ein wichtiges Anliegen. Dank neuer Technik geben auch manche alte Häuser etwas von ihren Geheimnissen preis. Seit 1994 lässt der Heimatkreis immer wieder Balken die durch Umbauten oder leider auch durch Abbruchmaßnahmen frei wurden, dendrochronologisch untersuchen. Mit einem finanziellen Einsatz von nahezu 2.000 Euro wurden in den letzten 18 Jahren über 20 Gebäude im historischen Ortskern untersucht und dabei wurden oft überraschende Ergebnisse erzielt.
Ebenso setzt der Heimatkreis seit 2010 regelmäßig Geld ein, um wichtige private Super-8-Filme und bedeutsame Dias und Fotos zu digitalisieren, um sie so der Nachwelt zu erhalten und in geeigneter Weise zu veröffentlichen.
Unterkategorien
Kleindenkmale in Fridingen
Jedes Kleindenkmal ist einmalig!
Sie werden oft nicht bewusst wahrgenommen, die Denkmale, Kreuze, Bildstöcke, Inschrifttafeln und Figuren am Wegesrand, in Heckenriegeln oder tief im Wald. Dennoch prägen auch diese Kulturträger das Landschaftsbild mit. Jedes Kleindenkmal hat seine ureigene Geschichte und einen besonderen Hintergrund. Es spiegelt die Geschichte, die Entwicklung und Ereignisse in der Region und Gemeinde, aber auch persönliche Schicksale wider. Um manche Kleindenkmale ranken sich Mythen und Sagen. Sie erinnern, machen betroffen und sind Teil unserer Geschichte.
Exponate im Heimatmuseum
Das Heimatmuseum Fridingen wurde 1974 mit einer beeindruckenden Anzahl von Exponaten unter der Regie von Heimatpfleger Hans Bucher in der ehemaligen Lehrerwohnung im Rathaus eröffnet und musste schon 1977 wegen des bevorstehenden Rathausumbaues geschlossen werden.
Nach der Renovierung des Ifflinger Schlosses konnte das Heimatmuseum nach einer längeren Einrichtungsphase 1987 eröffnet werden. Das Heimatmuseum hat Dank der intensiven Sammlungstätigkeit des ersten Museumsleiters Hans Bucher und der Bereitschaft der Fridinger, geschichtlich bedeutsame Gegenstände ins Museum zu geben, einen bedeutenden Fundus zu allen Themen der Fridinger Geschichte aufgebaut. Wir wollen hier bekannte und unbekannte Exponate des Heimatmuseums in zwangloser Folge vorstellen.
Geöffnet ist das Fridinger Heimatmuseum von Mai bis Oktober Sonn- und Feiertages von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Gesammelte Aufsätze online
Die Onlineausgabe der Gesammelten Aufsätze zur Fridinger Geschichte. Hier finden Sie eine Auswahl von Aufsätzen aus allen bisher erschienen Ausgaben. Schauen Sie regelmäßig vorbei, denn es werden regelmäßig neue Aufsätze veröffentlicht!
Personen
In einer kleinen Stadt wie Fridingen kennt man einander. Vielleicht von der Arbeit, vom Verein, vom Stammtisch. Man trifft sich beim Einkaufen, bei Festen, auf der Strasse …
Viele, die wir kannten, leben nicht mehr. Manchmal redet man in kleiner Runde noch von ihnen. Auf dem Friedhof werden Erinnerungen gepflegt, aber auch hier hört man den Satz: „Ich kann ihn mir gar nicht mehr so richtig vorstellen“. Die Erinnerung verblasst mit der Zeit immer mehr.
Wir wollen hier, mit Eurer Unterstützung, die Möglichkeit schaffen, sich an sie zu erinnern. Alle sind aufgerufen, mit einem Bild und einem kleinen Text Erinnerungen an verstorbene Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde festzuhalten und anderen mitzuteilen. Miteinander können wir hier ein großes und wertvolles, einzigartiges Geschichtsbuch schreiben. Herzlichen Dank für jede Hilfe und Mitarbeit!
Fundgrube
Die Fundgrube: Eine spannende Mixtur aus Redewendungen, längst vergessenen Rezepten und der Platz an dem Ihre persönlichen Fragen beantwortet werden.
Historische Ansichten
Betrachtet man Fridingen auf alten Ansichten, ist bis zum beginnenden 19. Jahrhundert kaum eine Veränderung festzustellen. Die Stadtentwicklung verlief, auch weil Fridingen am Rand der Herrschaft und weitab wichtiger Verkehrsverbindungen lag, nur eingeschränkt und behäbig. Die Verbesserung der medizinischen und hygienischen Verhältnisse im 19. Jahrhundert ließ die Einwohnerzahl bis etwa um 1852 langsam steigen, ab 1855 sank sie dann, bedingt durch Armut und Arbeitslosigkeit und daraus resultierende Auswanderungen, wieder ab.
Erst die zunehmende Industrialisierung und der Eisenbahnbau ermöglichten ab 1900 eine positivere Entwicklung. Ab etwa 1950 setzte eine rasante Entwicklung ein, bedingt durch Wiederaufbau und Flüchtlingszuzug, die sich natürlich auch in der Bautätigkeit widerspiegelte.
Aber nicht nur das Stadtbild, auch das Donautal und das gesamte Landschaftsbild haben sich, stellenweise durch Zutun des Menschen, in vielerlei Hinsicht verändert.
Mit historischen Fotos, Postkarten, Gemälden und Stichen wollen wir diese Entwicklungen und Veränderungen sichtbar machen und verdeutlichen.