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Mattheisen-Käppeli (Nr. 48)

Er beschloss die Reihe der Fridinger Einsiedler an der St. Annakapelle: Matthias Epple, geboren 1874 als jüngstes Kind des Waldmeisters und späteren Stadtschultheißen Balthasar Epple und der Martina Hermann.
An Ostern 1909 bezog er die St. Annenklause und lebte dort fast 32 Jahre lang. Matthias Epple verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Ortswegewart, ab 1. Juni 1927 war er als solcher bei der Stadt angestellt und erhielt 50 Mark im Monat. Zusätzlich verdiente er sich noch ein paar Mark als Taglöhner im Bauhof der Stadt, anfangs hielt er sich auch noch Ziegen. In seiner freien Zeit fertigte er Rosenkränze und allerlei Heiligenbilder.

 

Im Jahr 1914 musste er in den Ersten Weltkrieg ziehen, geriet bei Odessa in Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1919, als einer der letzten der ausmarschierten Fridinger, aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Schon vor dem Ersten Weltkrieg hatte er oben auf dem Kirchberg ein Bildstöckchen für die Mutter Gottes errichtet. Als er dann die Hölle des Weltkrieges kennen lernen musste, gelobte er, wenn er je diesen grauenhaften Wahnsinn überleben werde und an Leib und Seele heil nach Hause zurückkehren könne, dann baue er auf dem Kirchberg eine Kapelle zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit.
Dieses Gelübde erfüllte er bald nach seiner glücklichen Rückkehr in die Heimat. Die Kapelle erbaute er dort, wo nach einer uralten Legende früher das erste Kloster Beuron gestanden haben soll. Das Baumaterial und das Wasser trug er auf dem Rücken zu seiner Baustelle auf dem Berg, einen Teil der Steine holte er von der nahe gelegenen Ruine “Burgstall”. Die Kapelle wurde im September 1922 von Stadtpfarrer Rueß geweiht und wird vom Volksmund in liebevoller Erinnerung “´s Mattheisa-Käppeli” genannt.
Es wird in Fridingen erzählt, weil um 1920 die Wohnungsnot in Fridingen sehr groß gewesen sei, hatte er damals große Angst, dass jemand durch das Wohnungsamt in die Einsiedelei einquartiert werden könnte, und ihm seine geliebte Einsamkeit zerstören würde. Dagegen wollte er vorbeugen und deshalb baute er an die Dreifaltigkeitskapelle auf dem Kirchberg noch eine Einsiedelei an. Diese war aber so klein, dass hier garantiert niemand einquartiert werden konnte. Die Einsiedelei bestand nur aus  drei Räumen. Ein winziger Vorraum mit Küche, ein ganz kleiner Wohnraum, in welchem gerade ein Tisch und eine Bank Platz hatten, und dahinter ein Schlafraum.
Das ganze Gebäude auf dem Kirchberg zierte er mit Gebets- und Spruchtafeln. Den kleinen Kultraum der Kapelle schmückte das Altarbild der hl. Dreifaltigkeit, das der Beuroner Künstlermönch Pater Othmar Merkle, ein guter Freund des Einsiedlers, schnitzte. Von ihm stammt auch das unvollendete Relief der hl. Anna-Selbdritt im Vorraum. Im Kultraum befinden sich außerdem Darstellungen des hl. Benedikt und des hl. Josef, zwei Frühwerke des bekannten Kirchenmalers Alfons Epple aus Fridingen, ein Neffe des Einsiedlers Matthias Epple.

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