Bericht Generalversammlung 2020
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Im Gasthaus Löwen hielt der Heimatkreis am Freitag, 7. August 2020 seine Generalversammlung ab. Auch an der Tatsache, dass alle Ämter problemlos besetzt werden konnten, zeigte sich, dass der Heimatkreis für die Zukunft gut aufgestellt ist. So konnte auch der Vorstandswechsel reibungslos vollzogen werden.
Bei der Totenehrung gedachte die Versammlung der im Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder und Förderer Anna Wirth, Karl Baur, Josef Hamma, Georg Schnell und Gottfried Reizner.
Da es im abgelaufenen Vereinsjahr aus bekannten Gründen kaum Aktivitäten gab, war der Bericht des Vorsitzenden Wolfgang Wirth entsprechend kurz. Er ging auf den aktuellen sehr erfreulichen Mitgliederstand ein: Wir haben 102 Mitglieder und 131 Förderer. Insgesamt also jetzt 233 Beitragszahler, davon 28 Doppelzahler, Also Mitglied und Förderer! Unser jüngst eingetretener Förderer ist Albrecht Hipp, herzlich willkommen im Heimatkreis.
Zum Schluss gab er eine persönliche Erklärung ab: Es hat sich ja inzwischen herumgesprochen, dass ich für eine weitere Amtszeit nach 26 Jahren nicht mehr zur Verfügung stehe. Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit mit dem Ausschuss und den Mitgliedern, für jede Unterstützung und das große Interesse an den bisherigen Veranstaltungen und wünsche dem Heimatkreis und allen Aktiven viel Erfolg und eine gute Zukunft.
Protokollführer Günther Heni erinnerte daran, dass in der zweiten Jahreshälfte 2019 noch einige Termine und Programmpunkte „normal“ stattfinden konnten. Beispielhaft nannte er den Advent im Städtle mit Buchvorstellung und Bildübergabe an das Heimatmuseum am 23.11.2019. Aber noch mehr Events und Aktivitäten sind dann bis heute einfach ausgefallen. Auch andere Projekte und Probleme sind liegen geblieben oder kamen wie der Buchverkauf ins Stocken. Themen wie Hardtallee und das angekündigte Konzept zur Nachsetzung von Bäumen, die Renovierung von Feldkreuzen und vieles mehr warten auf ihre Umsetzung.
Aber es gibt wieder Lichtblicke. Die Museen haben vorsichtig geöffnet. Unser Buch für 2020 kann wohl erscheinen. Das große Thema der Aufarbeitung der Vor- und Frühgeschichte haben wir – evtl. als Beitrag zum Jubiläumsjahr – ins Jahr 2022 verschoben.
Davor, zur Jahreswende 2021/2022, wird sich Band 38 mit der Migration und zwar unter dem Aspekt „Fremde in Fridingen“ beschäftigen. Claudia Sedlarz-Riedinger hat zu diesem Thema schon einen umfangreichen Vorschlagskatalog aufgestellt. Er umfasst viele Ideen zu dem sehr präsenten und aktuellen Thema. Ein Hauptaspekt werden dabei auch Flüchtlinge und Heimatvertriebenen im II. WK sein. Alles begann jetzt vor ca. 75 Jahren – zum Ende des II. Weltkriegs hin. Wenn unser Buch zur Jahreswende 2021/2022 erscheinen wird, werden es dann ebenfalls 75 Jahre her sein, als ein sehr großer Teil der Flüchtlinge 1947 z. B. mit den sogenannten Dänemarktransporten nach Fridingen kam und ihre Odyssee endlich endete. Damals wussten sie noch nicht, dass Fridingen ihre neue Heimat und die ihrer Kinder, Enkel und auch schon Urenkel werden würde. Damals hofften sie noch auf Rückkehr in ihre alte Heimat – wie auch viele Flüchtlinge heute.
Zum Thema 25 Jahre Gesammelte Aufsätze betonte Günther: Wir haben seit Juli 1995 bis Ende 2019 mittlerweile 36 Bände gedruckt. Diese i. d. R. mit eine Auflage von 600 bis 700 Büchern – teilweise aber auch mit Auflagen um 1000. Wir danken hier den vielen Autoren, Förderern, Lektoren, den für Schrift- und Satzverantwortlichen und ganz besonders Wolfgang Wirth.
Kassierer Klaus Reimann erläuterte die Ausgaben und Einnahmen des Vereins und berichtete, dass der Heimatkreis auf einer soliden finanziellen Basis steht. Kassenprüferin Christa Karl lobte die vollständige, übersichtliche und nachvollziehbare Kassenführung von Klaus Reimann.
Für den Arbeitskreis „Fridinger Geschichte“ führte Wolfgang Wirth aus: Am 23. November 2019 haben wir im Rahmen des Advents im Städtle Band 36 unserer Gesammelten Aufsätze vorgestellt. Die Veranstaltung war insgesamt wieder gut besucht. Die Öffnung des Heimatmuseums am Advent im Städtle ist ein sehr guter Publikumsmagnet für das Heimatmuseum und ein guter Verkaufstermin für unsere Bücher.
Zum Band 36: Josef Rudolf hat ungefähr 30 Jahre lang die Fridinger Dialektwörter zusammengetragen und als Lexikon aufgearbeitet. Viele von diesen Wörtern sind kaum mehr bekannt oder schon untergegangen. Zum Beispiel diejenigen aus dem Bereich Landwirtschaft, die sich ja sehr stark gewandelt hat. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Fridinger Geschichte und kommt bei den Lesern sehr gut an. Es gibt viele Rückmeldungen, diese werden gesammelt und es wird einen Nachtrag mit den entsprechenden Ergänzungen geben.
Zur Statistik: Mit Band 36 wuchs die Reihe jetzt auf 208 Aufsätze mit insgesamt 5183 Seiten. Geschrieben haben diese Aufsätze 73 verschiedene Autoren oder Autorenteams. Zu den Finanzen: Für Erarbeitung und Druck dieser 36 Bände mit einer Auflage von 32.743 Büchern investierten wir an reinen Druckkosten 132.344,87 Euro und an Honoraren und Gebühren 2850 Euro, insgesamt also 135.194,87 Euro. Das haben wir aus eigener Kraft geleistet! Mit der sehr wichtigen Unterstützung unserer Förderer und einiger Sponsoren, denen wir sehr dankbar sind.
Er gab noch einen Ausblick auf den fast fertigen, kommenden Band 37. Willi Hermann wird hier, zeitlich passend, 75 Jahre nach Ende des II. Weltkriegs die Fringer Kriegstoten des II. Weltkriegs aufarbeiten. Ein weiteres Thema des Bandes werden Donautalliteratur und Donautalkünstler sein.
Für den Arbeitskreis „Museum“ erläuterte Thomas Hartl, dass Dr. Heim anfangs des Jahres 2020 an den Heimatkreis mit der Bitte herangetreten ist, dass der Verein zwei Sonntage im Monat den Museumsdienst stellt. Allerdings kam dann die Museumsschließung infolge Corona dazwischen. Mittlerweile, seit Wiedereröffnung der Museen, war der zweite Sonntagsdienst nicht mehr erforderlich, weil zwar das Heimatmuseum geöffnet wurde, nicht aber das Museum im Scharfeck. Insofern war der Personalbedarf nicht mehr so drängend. Thomas Hartl ließ eine Liste bezüglich der Museumsdienste herumgehen.
Wie auch Bürgermeister Waizenegger später ausführte, steht ein neuer Museumsführer unmittelbar vor der Herausgabe. Herr Dr. Heim sei in der Zeit, als die beiden Museen geschlossen waren, in Homeoffice damit beauftragt worden, diesen fertig zu stellen. Der Museumsführer würde etwas sehr Spezielles werden, ein Hochglanzdruck, gefertigt beim Gemeiner-Verlag. Gerade auch für Auswärtige dürfte der Musemsführer sehr beeindruckend werden.
In Punkto Jahresprogramm bedauerte Fritz Sattler die ausgefallenen Veranstaltungen. Allerdings zeigte er sich zuversichtlich, dass die Frühwanderung am 12. September, evtl. Advent im Städtle, die Buchvorstellung Band 37, eine Würdigung 25 Jahre Gesammelte Aufsätze und eine Fahrt zur Landesausstellung in Stuttgart doch klappen könnten.
In der letzten Ausschusssitzung vor der Generalversammlung hat sich Josef Reitze, der in diesem Bereich ohnehin sehr engagiert ist, bereit erklärt, die im Hauptausschuss unbesetzte Position des Vertreters Arbeitskreis Kleindenkmale zu übernehmen. Alsbald kam die Corona-Problematik, was dazu führte, dass viele Aktivitäten zurückgefahren werden mussten. Bisher konnte so nur die Renovation des Korpus am Härlekreuz auf den Weg gebracht werden.
Wolfgang Wirth bat Herrn Bürgermeister Stefan Waizenegger, die Entlastung der Vorstandschaft vorzunehmen und die Wahlen durchzuführen. Die Entlastung erfolgte en Block und einstimmig. Bürgermeister Stefan Waizenegger bedankte sich für die Einladung und richtete ein Grußwort an die Versammlung. Er überbrachte die Grüße und den Dank der Stadtverwaltung und des Gemeinderates für die geleistete Arbeit. Auch sprach er seinen ganz persönlichen Dank aus. Bezug nehmend auf die vorgetragenen Berichte sprach er der Vorstandschaft, dem Ausschuss sowie dem gesamten Heimatkreis ein Lob aus.
Herr Waizenegger betonte besonders den Wert der Gesammelten Aufsätze für Fridingen. Er bezeichnete die Schriftenreihe als einzigartig, wertvoll und sehr qualitative Arbeit. Daher sprach er sich dafür aus, das 25-jährige Jubiläum zumindest mit einem Festakt im Schloss zu begehen. Speziell Wolfang Wirth dankte Bürgermeister Waizenegger sehr ausgiebig.
Der Bürgermeister erklärte sich bereit, die Wahlen als Wahlleiter durchzuführen. Nach den Wahlen setzt sich der Heimatkreisausschuss wie folgt zusammen:
Noch gewählte Ausschussmitglieder:
Kassierer: Klaus Reimann (noch 1 Jahr gewählt)
Zweiter Beisitzer: Gabi Schnell (noch 1 Jahr gewählt)
Vierter Beisitzer: Josef Reitze (noch 1 Jahr gewählt)
Schriftführer: Martin Heinrich (noch 1 Jahr gewählt)
Nicht zu wählende Ausschussmitglieder:
Vertreter AK – Kleindenkmale: Josef Reitze
Vertreter AK – Heimat aktiv: Fritz Sattler
Vertreter AK – Fridinger Geschichte: Dr. Claudia Sedlarz-R.
Vertreter AK – Heimatmuseum: Thomas Hartl
Internetbeauftragter: Matthias Merk
Zu wählende Ausschussmitglieder - GV 2020:
1. Vorstand
Bisher: Wolfgang Wirth
Neu: Günther Heni (2 Jahre)
2. Vorstand
Bisher: Michael Hipp
Neu: Michael Hipp (1 Jahr)
2. Vorstand
Bisher: Thomas Hartl
Neu: Thomas Hartl (2 Jahre)
Protokollführer:
Bisher: Günther Heni
Neu: Franziska Traub (2 Jahre)
Erster Beisitzer:
Bisher: Marina Heni
Neu: Marina Heni (2 Jahre)
Dritter Beisitzer:
Bisher: Franziska Traub
Neu: Albrecht Hipp (2 Jahre)
Zu bestellende Personen – GV 2020:
Kassenprüfer:
Bisher: Werner Dallmeier
Neu: Claudia Traub (1 Jahr)
Kassenprüfer:
Bisher: Christa Karl
Neu: Christa Karl (1 Jahr)
Willi Bucher hatte sich in der Mitgliederversammlung 2018 als Ansprechpartner für das Naturdenkmal Hardtallee zur Verfügung gestellt. Hier wurde keine Veränderung vorgenommen.
Günther Heni führte zum Abschluss noch folgende Ehrung durch:
„Sehr geehrte Anwesende, lieber Wolfgang,
wir wollen nun zu einem ganz besonderen Tagesordnungspunkt kommen. Dabei muss ich versuchen, mich sehr kurz zu halten, da du Wolfgang im Vorfeld sehr deutlich zum Ausdruck gebracht hast, dass du nichts dergleichen willst, was nun kommt. Ich möchte im Wissen um die Unvollständigkeit und ohne Zitieren deines sonstigen vielfältigen Engagements ein paar Eckpunkte deiner Tätigkeit im Heimatkreis erwähnen:
- 1993: Gründer und Leiter Arbeitskreis "Fridinger Geschichte" im Heimatkreis
- 1995: Herausgabe der Reihe "Gesammelte Aufsätze zur Fridinger Geschichte" (Schriftleitung)
- 1994-1996: Vorsitzender Heimatkreis Fridingen
- 1996-2004: Schriftführer Heimatkreis Fridingen,
- 2004: Beisitzer im Heimatkreis
- 2005: Mitgründer und Leiter Arbeitskreis "Natur- und Kleindenkmale" im Heimatkreis
- 2009-2011: Vorstandsduo mit Martin Heinrich
- 2012-2020: 1. Vorsitzender
Als Dank für deine Tätigkeit möchte ich dir im Namen des Hauptausschusses ein kleines Geschenk machen an dem Willi Bucher ganz wesentlich beteiligt war. Diese Kanontafel – eine Nachbildung – stammt aus der Annakapelle. Der lateinische Text ist ein Auszug aus der „Hymne für die Märtyrer“. Wir hoffen, dass du dich bei deiner bisherigen Arbeit nur selten als Märtyrer gefühlt hast und es dir zumindest meistens Spaß mit uns gemacht hat. Im Text steht sogar noch passend zu diesem Jahr das Wort „Corona“ – allerdings in anderer als der aktuellen Bedeutung. Aber der Hauptgrund für die Wahl dieses Geschenkes ist: Wir kennen dein berechtigtes Faible für die Anna-Kapelle und hoffen daher, dass du dich über diese sehr spezielle Sache aus der Anna-Kapelle freust.“
An dieser Stelle wurde Wolfgang Wirth das benannte Geschenk überreicht. Günther Heni führte unter dem Hinweis, dass die Generalversammlung eines Vereins alle Macht hat, weiter aus: Warum ich an dieser Stelle aber eigentlich das Wort erhoben habe ist ein Antrag an die Generalversammlung:
Der Hauptausschuss des Heimatkreises Fridingen e. V. stellt hiermit den Antrag an die Generalversammlung, unseren bisherigen langjährigen 1. Vorsitzenden mit heutiger Wirkung zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen.“
Dem Antrag stimmte die Generalversammlung einstimmig mit folgendem, ausnahmslosem Beifall zu. Günther Heni führte beim Überreichen und Erläutern der vorbereiteten, mit historischem Stadtsiegel wachsgesiegelten Urkunde weiter aus:
„Hierzu darf ich dir eine Urkunde überreichen. Ich darf dir Wolfgang im Namen des Heimatkreises aber auch persönlich sehr herzlich gratulieren. Ferner überreiche ich dir symbolisch ein weiteres Geschenk – ein Stein. Das Original findest du bei Willi Bucher. Vielleicht gibt Willi im Anschluss dazu noch eine kleinere Erläuterung ab.
Nun dürfte auch eine vorher bei den Wahlen evtl. aufgekommene, zurückgestellte Frage beantwortet sein. Der Ehrenvorsitzende ist kraft Amtes automatisch teilnahme- und stimmberechtigt im Hauptausschuss. Teil unserer gegenseitig abgesprochenen Wahlvorbereitung war es, dass du Wolfgang mit Rat und Tat im Hauptausschuss verbleibst. Ich bitte dich daher, dieses dein Recht als Ehrenvorsitzender wahrzunehmen.“